Die Schlagzeile „Rheinland-Pfalz kürzt Förderung für Pheromoneinsatz im Weinbau“
mit der Begründung, dass die angespannte Haushaltslage dieses nicht mehr zulasse,
lässt eigentlich sehr zu denken übrig. Sollte die Stimulierung der Winzer wesentlich teurere biologische Bekämpfungsmittel gegen die schädlichen Traubenwickler einzusetzen, nicht im Interesse aller sein.
Die in der Vergangenheit oft unkontrollierte Anwendung der chemischen Keule mittels Pestiziden und Insektiziden hat doch gezeigt, dass sie weder der Natur und noch weniger den Menschen hilfreich war. Es wurden zwar anfänglich schnelle Erfolge erreicht, aber die Langzeitwirkungen hatte niemand vorhersehen können. Schon heute weiß man, dass man doch nicht weiß, wie sich der Einsatz dieser chemischen Substanzen letztendlich auf die menschliche Gesundheit und ihre Erbanlagen ausgewirkt haben. Immer häufiger werden Zusammenhänge zwischen den unliebsamen chemischen Reaktionen und neuartig auftretenden modernen Krankheiten, Fehlbildungen und dgl. sowohl bei den Pflanzen und Tieren, als auch bei den Menschen bekannt. Selbst die steigende Zahl der Unfruchtbarkeit von Männern und Frauen der letzten Jahre wird mit dem unmäßig starken Einsatz von Chemieprodukten in Verbindung gebracht. Deshalb sollte anderswo gespart werden, nur nicht da, wo es um die Gesundheit und Zukunft aller geht.
Finanzielle Fördermittel sollten, wie das Wort richtig sagt, eine gute Sache fördern. Und das ist hier klarer Fall. Diese sollten nicht nur beibehalten bleiben, sondern noch ausgebaut werden. Wenn die Entscheidungsträger schon nicht an sich selbst denken, sollten sie dies für ihre Nachkommen tun.
Warum ist der Gebrauch von Pheromonfallen so notwendig? Warum kann die Natur sich nicht selbst helfen? Den Selbsthilfemechanismus der Natur hat der Mensch durch seine umweltschädlichen Aktivitäten der letzten Jahrzehnte fast völlig zerstört. Jetzt muss er Mutter Natur behilflich sein, diesen wieder zu aktivieren. Pheromon ist ein natürlicher Lockstoff und verbreitet verwirrende Signale. Deshalb nennt diese auch Verwirrmethode oder Paarungsstörung. In der Weinplantage bringt der Winzer kleine Behältnisse mit künstlich hergestellten weiblichen Pheromonen an, die der Fachmann Dispenser nennt. Diese versprühen eine höhere Konzentration, die männlichen Insekten werden orientierungslos, finden nicht den Weg zum paarungswilligen Weibchen und so wird die Vermehrung verhindert.
Diese Schädlingsbekämpfungsmethode ist aber nur sinnvoll, wenn in einer Region alle Winzer diese zum Einsatz bringen. Deshalb ist es auch so wichtig, den Phermoneinsatz mit zentralen Fördermitteln zu unterstützen.
Bettina Ehrling